Ich gehöre wohl auch zu der Fraktion: „Schon als Kind hatte ich nur Pferde im Kopf.“ Das ist bis heute so geblieben. Ich verbringe nahezu jede freie Minute im Pferdestall und wenn ich nicht im Stall bin, verbringe ich die Zeit damit, mich mit Themen wie verschiedenen Trainingsansätzen, der Anatomie und dem Bewegungsapparat des Pferdes, der Fütterung und was mich sonst gerade interessiert, auseinanderzusetzen. Hauptberuflich hingegen habe ich einen klassischen Bürojob, den ich zwar sehr mag, mich jedoch nicht gänzlich erfüllt. Schon während meines BWL Studiums habe ich Freunden immer wieder mit ihren Pferden geholfen und ihnen Tipps gegeben. Da ich es geliebt habe und es mir extrem viel Freude bereitet, Pferd und Mensch zu unterstützen (und auch auf Drängen aus mehreren Richtungen :P), hab ich mich dazu entschieden mein Hobby zum (Neben-)Beruf zu machen.
Abends nach einem langen Arbeitstag noch schnell in den Stall, fix putzen, Sattel rauf noch eben das Pferd bewegen. So oder so ähnlich sieht wohl, überspitzt gesagt, der Stallalltag bei vielen von uns aus. Oftmals sind wir dann mit unseren Gedanken noch ganz woanders – bei der Arbeit, bei dem Autofahrer vor uns, der mal wieder zu langsam gefahren ist oder schon beim Abendessen mit der Familie. Früher ist es mir oft passiert, dass ich mein Pferd von der Weide oder aus der Box gezupft habe und noch gar nicht richtig anwesend gewesen bin. Kein Wunder, dass dies der ideale Moment für Konfliktpotentiale war. Doch beginnt nicht unsere Arbeit mit dem Pferd bereits schon, wenn wir den Stall betreten? Sollten wir ihnen nicht von Anfang an unsere volle Aufmerksamkeit schenken?
Denn nur, wenn wir mit unserer Aufmerksamkeit bei unserem Pferd sind, können uns Kleinigkeiten auffallen. Hat sich unser Pferd vielleicht auf der Koppel verletzt oder wie ist sein Allgemeinzustand heute und wie viel Energie strahlt es aus? Um dies herauszufinden, bedarf es fast all unserer Sinne – wobei ich besonders das Sehen und das Spüren hervorheben möchte, da uns diese Sinne nahezu die ganze Zeit mit dem Pferd begleiten. Auch bei der Arbeit in der Halle oder im Gelände ist es immer wieder wichtig, genau hinzuspüren und hinzuschauen. Was braucht mein Pferd heute an Hilfen und Übungen, um sich verschleißschonend fortzubewegen? Wie deutlich braucht mein Pferd die Hilfen heute? Was macht eigentlich mein eigener Körper? Bin ich überhaupt in der Lage, meinem Pferd verständlich zu machen, was ich von ihm möchte? Um diese Achtsamkeit zu entwickeln, ist es zunächst wichtig, sich immer wieder selbst zu reflektieren, das Sehen und Spüren zu erlernen und sich zu fragen, warum sich dies oder das gerade gut oder schlecht anfühlt, Dinge auszuprobieren und vor allem sich trauen, Fehler zu machen. Nur wer Fehler macht, kann aus diesen lernen und sich weiterentwickeln.
Dabei darf man nicht das Ziel vor Augen haben, eines Tages alles perfekt zu können, denn Reiten ist wie eine unendliche Geschichte. Man wird niemals in der Lage sein, es perfekt zu können, aber man hat die Möglichkeit, jeden Tag aufs Neue seinen Horizont zu erweitern. Auf diesem Weg des Lernens sollte man sich eins immer wieder bewusst machen: Es ist nicht wichtig, was die Stallkollegen von der Bande denken. Am Ende des Tages kennt jeder Pferdebesitzer sein Pferd am besten, weiß was ihm gut tut und er ganz allein trägt die Verantwortung für dieses Tier. Mein Ziel ist es, euch dabei zu unterstützen, mit eurem Pferd eine gemeinsame Kommunikationsbasis zu finden. Dabei lege ich nicht nur großen Wert auf einen achtsamen und einfühlsamen Umgang, auch die gymnastizierende Arbeit nimmt eine essenzielle Rolle ein.
Gerne unterstütze ich euch und euer Pferd bei euch auf dem Hof. Dabei bin ich insbesondere im Raum Märkisch Oderland und Barnim unterwegs. Bei genügend Teilnehmern ist auch eine weitere Entfernung möglich. Weitere Informationen und Preise erhaltet ihr auf Anfrage.
Kappzaumarbeit
Viel mehr als eintöniges Longieren im Kreis! Durch gezielte Übungen ist die Arbeit am Kappzaum ein ideales Werkzeug, um sein Pferd zu gymnastizieren.
Eine weitere Methode zur Gymnastizierung bietet die klassische Handarbeit. Sie bietet sich zudem zur Vorbereitung zum späteren Reiten bei Jungpferden an.
Beim Reiten sollte zwischen Pferd und Reiter, wie bei einem Paartanz, ein abgestimmtes Zusammenspiel herrschen. Der Fokus liegt dabei auf Sitz, Hilfengebung und Balance.
Die Arbeit am Langzügel gilt als "Königsdisziplin". Hier benötigt das Pferd schon einiges an Balance und Versammlung.